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Warum werden wir in den April geschickt?

1 Nisan

April, April! Wer das zu hören bekommt, hat es zu spät gemerkt: Er ist erfolgreich verulkt worden. In weiten Teilen Europas, Amerikas und Indiens gilt der 1. April als Narrentag, in Deutschland ist die Sitte der Aprilscherze seit dem 16. Jahrhundert belegt.

Der Ursprung der alljährlichen Späße ist unbekannt, aber es gibt zahlreiche Theorien darüber. Zum Beispiel diese: Anlässlich des Reichstags 1530 in Augsburg wurde beschlossen, am 1. April das Münzwesen zu vereinheitlichen (vielleicht handelte es sich um eine Art Euro-Umstellung). Das gab Anlass zu zahlreichen Finanzspekulationen. Als der Münztag dann doch nicht stattfand, wurden die Spekulationsritter schwer verspottet und der 1. April zum Feiertag der Narren.

Eine zweite, wahrscheinlichere Theorie: Der April-Spaß ist das Relikt antiker Bräuche und kultischer Feiern, mit denen der Frühlingsanfang gefeiert wurde. Der Monatsname April, lateinisch aprilis, leitet sich von der etruskischen Liebesgöttin Aprodita ab, deren Festtag auf den 1. April fiel. Aus Aprodita wurde Aphrodite-Venus, und ihr zu Ehren fand in altrömischen Zeiten am 1. April ein »Täuschfest« statt, bei dem sich Freunde und Angehörige gegenseitig auf den Arm nahmen. Grund: Als Göttin der Liebe wurde die schöne Aphrodite auch als Gauklerin verstanden, die verliebte Menschen zu Narren macht!

In der Antike war der 1. April daher sicher auch Anlass für fröhliche Erotik. Heute werden wir (leider) oft nüchterner oder sogar ziemlich krass in den April geschickt: Die Medien lassen sich für diesen Tag oft witzige Falschmeldungen einfallen, um Leser oder Zuschauer an der Nase herumzuführen. P.S.: In diesem Text steckt keine drin!
Von P.M.

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