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Warum war Konstantin der Große – groß?

Eine wichtige Ausstellung würdigt einen römischen Kaiser, der als Gründer des »christlichen Abendlands« gilt. Doch ein sanftmütiger Herrscher war dieser Mann nie!
Bereits zu Lebzeiten erhielt Kaiser Konstantin (geboren zwischen 272 und 285 n. Chr. – gestorben 337) den Beinamen »der Große«, in Geschichtsbüchern gilt er als einer der bedeutendsten römischen Kaiser überhaupt. Was hat sie dazu bewegt?
Eins vorweg: Ein sanftmütiger Herrscher war dieser römische Staatsmann nicht. Seinen Weg an die Macht sicherte er sich mit Gewalt, und selbst mit der eigenen Familie kannte er kein Pardon: Er ließ seine Frau, einen seiner Söhne und seinen Schwager hinrichten, weil diese angeblich gegen ihn intrigiert hatten.
Zwar hat Konstantin während seiner 31-jährigen Regentschaft (306 bis 337) eine Reihe bedeutender Reformen auf den Weg gebracht – doch seine Größe in den Augen des Abendlandes wurzelte vor allem in seiner allmählichen Hinwendung zum Christentum, was dieser in Rom heftig verfolgten Sekte den Weg zur Weltreligion ebnete. Im Jahr 324 legte der Kaiser den Grundstein für eine Basilika auf dem Vatikanhügel – der Beginn des Petersdoms.
Eine seiner spektakulärsten Taten: Er verlegte den Kaisersitz von Rom nach Byzanz, eine alte griechische Kolonie, die er zu einer prachtvollen Metropole ausbauen ließ. Nach seinem Tod wurde die ursprünglich »Nova Roma« (Neues Rom) genannte Hauptstadt ihm zu Ehren »Konstantinopolis« (Konstantinstadt) genannt. Heute trägt sie den Namen Istanbul.
Selber zum Christen taufen ließ sich der Kaiser erst kurz vor seinem Tod. Schon früher führte er aber ein, wofür wir ihm ewig dankbar sind: einen gesetzlich vorgeschriebenen freien Tag pro Woche – den Sonntag.

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