Bewusst oder unbewusst verwenden wir heute Begriffe, die interessanterweise aus Anatolien bzw. aus der Türkei stammen. Hier sind einige Beispiele.
1 -Kirsche stammt aus Anatolien.
Der Feldherr und Feinschmecker Lukullus brachte den ersten Kirschbaum aus Anatolien nach Rom mit. Der Name stammt aus der Stadt Giresun ab.
Die erste Kirsche wurde bereits im Jahre 74 vor Christi aus ihrem Ursprungsort in Kleinasien (Heutige Türkei) nach Europa ausgeführt. Der römische Feldherr Lukullus brachte aus der Hafenstadt Kerasos (heutiges Giresun in der Türkei) einige der dort angeblich seit 400 v. Chr. kultivierten Pflanzen nach Italien. Diese Pflanzen sind die Vorgänger der heutigen Süßkirschen.
Die Geschichte von Lucullus, Mithridates und der Kirsche beginnt im Jahre 74, als der eher als Lebenskünstler denn als Imperator bekannte römische Konsul gegen den König von Pontos in den Krieg zog, und sie endet 63 v.Chr., als Lucullus über Mithridates triumphierte. Vom Kirschbaum, den Lucullus damals sozusagen privatissime (und gratis, versteht sich) vom Schwarzen Meer an den Tiber verpflanzt hat, schweigt Plutarch.
Kirschkulturen hat es vor dem Sieg des Lucullus über Mithridates in Italien nicht gegeben; er hat erstmals den Kirschbaum aus dem Pontus in den Westen gebracht.” So bezeugt es der ältere Plinius um die Mitte des 1. Jahrhunderts n.Chr. in seiner “Naturgeschichte”. In den 120 Jahren seither sei der Kirschbaum dann von den Gärten des Lucullus “über den Okeanos hinaus” bis nach Britannien vorgedrungen.
Und mit der Frucht selbst hat sich der Name der Kirsche “über den Okeanos hinaus” verbreitet: Die “Kirsche” – im Italienischen “ciliegia”, im Französischen “cerise”, im Schweizer Dialekt “Chriesi”, im Englischen “cherry” – weist zurück auf die lateinische “cerasus” und die griechische “kerasos” und bezeugt so zugleich die Herkunft der süßen Frucht aus der “Kirschenstadt” Kerasos an der östlichen südlichen Schwarzmeerküste, dem heutigen Giresun an der türkischen Schwarzmeer Küste)
Plinius nennt verschiedene wohl nach ihren Züchtern benannte Sorten wie die roten “Apronianischen” Kirschen, die schwarzen “Lutatischen” und die runden “Caecilianischen”. Die “Junianischen” rühmt er als besonders wohlschmeckend; man könne sie freilich fast nur “unter dem Baum” genießen, da diese äußerst zarte Sorte den Transport nicht vertrage. Die Goldmedaille allerdings verleiht Plinius den “hartschaligen”, knackigen Kirschen, die man in Kampanien die “Plinianischen” nenne; die Lieblingskirsche unseres Gewährsmanns hat ihren Namen doch wohl von seinen eigenen Kirschplantagen.
Bekannt wurde er vor allem wegen seiner üppigen Gastmähler. Noch heute spricht man von „lukullischen Genüssen“ oder einem „lukullischen Mahl“. Auch die Süßspeise „Lukullus“ (Kalter Hund) ist nach ihm benannt.
2 -Eine Straße mit dem Namen von einem Papst in Istanbul
Johannes XXIII. – bürgerlicher Name Angelo Giuseppe Roncalli – wurde am 28. Oktober 1958 als Nachfolger von Pius XII. zum 261. Papst der römisch-katholischen Kirche gewählt. Er wird auch der „Konzilspapst“ oder wegen seiner Bescheidenheit und Volksnähe im Volksmund il Papa buono („der gute Papst“) genannt
Am 3. März 1925 wurde Roncalli zum Apostolischen Visitator für Bulgarien ernannt, wo er den Weg zum regionalen Dialog zwischen der katholischen und orthodoxen Kirche ebnete. 1934 folgte die Ernennung Roncalli zum apostolischen Delegaten und Vikar für die Türkei und Griechenland. In der Türkei Atatürks war Roncalli als Bischof von Konstantinopel für die kleinen christlichen Gemeinden als Seelsorger tätig. Atatürk schaffte den Islam als Staatsreligion ab. Die Jungtürken waren den Armeniern, Griechen und Aramäern – und damit den größeren christlichen Minderheiten – feindlich gesinnt. Es war verboten, in der Öffentlichkeit geistliche Tracht zu tragen. Hier wurde Roncalli vom Zweiten Weltkrieg überrascht. Während des Krieges verhalf er Juden zur Flucht aus dem von der deutschen Wehrmacht (seit März 1944) besetzten Ungarn. Roncalli versuchte, eine größere jüdische Flüchtlingsgruppe, die ohne Verpflegung in der Türkei festgesetzt worden war, zu befreien.
Heute wird eine Straße vor dem Vatikanischen Konsulat als Roncalli genannt.
3 -Mäander – Ornament stammt aus der Türkei
Das Wort Mäander stammt vom griechischen Namen Maiandros für die heute den Namen Menderes tragenden Flüsse in der westlichen Türkei (Großer Mäander und Kleiner Mäander, der Kleine Mäander trug jedoch in der Antike ursprünglich einen anderen Namen)
Mäander ist die Bezeichnung für eine Flussschlinge in einer Abfolge von solchen, wie sie sich in Abschnitten mit geringem Sohlgefälle und gleichzeitig transportiertem Geschiebe (Sand, Kies, Steine) bildet. Eine isolierte Flussschlinge im Flusslauf wie die Saarschleife wird dagegen nicht als Mäander bezeichnet, ebenso wenig ein Flussknie (Flussschlinge mit anschließend markant veränderter Fließrichtung). Als einfaches Maß für die Intensität des Mäandrierens wird die Sinuosität verwendet.
Der Mäander ist ein seit der Jungsteinzeit verwendetes orthogonales Ornament. Der Name entstand in Anlehnung an die gleichnamigen Flussschlingen.
4 – Äsop stammt aus der Türkei
Äsop war ein antiker griechischer Dichter von Fabeln und Gleichnissen, der wahrscheinlich im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte. Er gilt als Begründer der europäischen Fabeldichtung, und so wurde sein Name zum Gattungsnamen für die Fabeldichtung überhaupt.
Um Äsops Leben ranken sich zahlreiche Legenden, von denen viele schon im Umlauf waren, als in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. die schriftliche Überlieferung zu seiner Person einsetzte. Gesicherte Informationen zu seiner Biografie gibt es daher kaum. Der in der frühen römischen Kaiserzeit zusammengestellte Äsop-Roman wartet zwar mit zahlreichen Details über seine Reisen zu bedeutenden Königen wie Kroisos von Lydien und über seine körperlichen Defizite auf (er sei sehr hässlich und zunächst stumm gewesen), hat jedoch klar legendarischen Charakter.
Als Herkunftsort Äsops wird Thrakien (West Türkei)angegeben, in späteren Quellen auch Phrygien, Lydien (Westlisch von Anatolien). Nachdem der Name Aisopos auf einer griechischen Inschrift des 6. Jahrhunderts v. Chr. aus der Schwarzmeerregion nachgewiesen ist, stammte er wohl aus Thrakien.
5 – Türkischer Honig
Lokum ist eine türkische Süßigkeit auf Basis eines Sirups aus gelierter Stärke und Zucker, oft auch mit Mastix. Es ist weich und klebrig, transparent gelblich oder kann auch verschiedenfarbig sein.
Das Wort Lokum leitet sich vom türkischen lokma ab, was so viel wie „Happen, Bissen“ bedeutet. Die vollständige Bezeichnung lautet rahat-lokum – „bequeme Häppchen“, Da Lokum auf Englisch Turkish delight genannt wird, wird es im Deutschen mitunter fälschlich als „Türkischer Honig“ bezeichnet. Türkischer Honig ist jedoch eine ältere Bezeichnung für weißen Nougat.
Und diese Bezeichnung wiederum setzt sich zusammen aus dem Wort „Turkish“ und „Delight“ … letzteres Wort steht für Entzücken, für Gaumenfreude, für Süßigkeit für einen besonderen Genuß.
Und das Wort „Honig“ wurde und wird noch immer in einigen Sprachen für eine besondere Sinnesfreude verwendet.
Das hat mit dem Honig, welchen wir von den Bienen kennen nur so viel gemeinsam, als dass Honig (besonders in den alten Zeiten wo Zucker in unserer Kultur unbekannt war), etwas besonders Köstliches, Süßes und Besonderes war.
Türkischer Honig passt zum Kaffee, besonders mit Rosen Aroma.
6- Der Name der heutigen Stadt Ankara kommt aus Angora
Oder im Gegenteil. Der Name der heutigen Stadt Ankara kommt aus Angora(Angora Ziegen=Mohair in Amerika).Angora war eine Stadt der Phrygern. Angora ist eine Textilfaser, die aus den Haaren des Angorakaninchens gewonnen wird. Das Angora Kaninchen ist eine langhaarige Kaninchenrasse. Wegen ihrer schweißabsorbierenden und wärmehaltenden Eigenschaften wird die Angora faser vor allem für Bett- und Unterwäsche, Strumpfhosen und Decken verwendet. Obwohl DIN 60001 und ISO 6938 eindeutig die Haare des Angora Kaninchens als Angora definieren, besteht Verwechslungsgefahr mit Mohair, der Wolle der Angoraziege. Die Ziege hat ihren Namen von dem alten Namen der türkischen Stadt Ankara, da sie dort vorkommt. Das Kaninchen heißt Angorakaninchen, weil sein Haar dem der Ziege gleicht.
7 – Tulpe stammt aus der Türkei
Ihr Name geht über türkisch tülbent auf persisch dulband zurück und bezeichnete ursprünglich einen Turban. Wahrscheinlich erfolgte die Bedeutungsübertragung des Begriffs Tulpe wegen der Farb- und Gestaltähnlichkeit der Tulpe zu den damals üblichen Turbantüchern vornehmer Osmanen.
Es war das Jahr 1555 als der Flame Ogier de Busbecq, Gesandter des römisch-deutschen Herrschers Ferdinand I., in einem Brief nach Wien von der ‚Tulpe der Türken‘ [türkisch ‚Lale‘] berichtete: Statt den richtigen türkischen Namen für die ihn bezaubernde Blume zu benutzen, verwendete er in seinem Schreiben das Wort ‚Tülbent‘, womit eigentlich nur die Turban ähnliche Blütenform der ‚Lale‘ bezeichnet wurde. Daraus entwickelte sich dann vermutlich die Bezeichnung ‚Tulpe‘. Bald gelangten durch de Busbecq die ersten Tulpen nach Mitteleuropa und fanden ihren Weg über Wien nach Holland
In der „Tulpe zeit“ (Lale devri) importierte Sultan Ahmed III. jedoch auch rundliche Gartentulpen aus Holland. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter Sultan Süleyman II., der wegen seiner Vorliebe für den Gartenbau auch ‚der Prächtige‘ genannt wird, sogar als die Blume des Osmanischen Reiches.
Jedes Jahr im April findet in Istanbul das Tulpenfest stat.2015 wurden dafür 30 Millionen Tulpenzwiebeln gesetzt. Der Blumenteppich, der alle zwei Jahre den’’ Grote Markt’’ in Brüssel schmückt, hat nur eine Million Blumen.
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